Romanisches Haus Bad Kösen

Romanisches Haus - Besuchereingang

Das Romanische Haus in Bad Kösen war einst Bestandteil eines Wirtschaftshofes, der als Schenkung des Naumburger Bischofs Udo I. in den Besitz des Zisterzienserklosters Schulpforte übergegangen war. Zwischen 1150 und 1175 aus Muschelkalkstein errichtet, diente das Gebäude die folgenden Jahrhunderte dem Kloster und später der Landesschule Pforta als Wirtschaftsgebäude mit Stall-, Lager- und Wohnräumlichkeiten.

Als Baudenkmal der Straße der Romanik gilt das Romanische Haus heute als einer der ältesten erhaltenen Steinbauten einer klösterlichen Außenwirtschaft in Mitteldeutschland.

Ostwand mit originalen Rundbogenfenstern

Seit 1955 befindet sich im Romanischen Haus ein Museum zur Geschichte Bad Kösens und der engeren Umgebung.

Eine Ausstellung über die weltbekannte Puppengestalterin Käthe Kruse (1883-1968) ist im selben Gebäudekomplex untergebracht.

Wechselnde Ausstellungen zu kulturgeschichtlichen Themen und eine Ausstellung zur Kösener Spielzeugfabrik PEBE, dem Hersteller für Kunststoff-Baukästen und Spielwaren in der DDR, runden das Ausstellungsangebot ab.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr
Montag Ruhetag

An Feiertagen (Oster- und Pfingstmontag etc.) geöffnet, am 24./25./31. Dezember und am 1. Januar geschlossen.

Eintritt

4,00 Euro / ermäßigt 3,00 Euro

Frei für Personen unter 18 Jahren und Schulklassen.

Gruppen (ab 10 Personen) p. P. 3,00 Euro

Führungen

Nur nach vorheriger Anmeldung möglich.

Bitte nutzen Sie unser Kontaktformular

Führungen Gruppen bis 25 Pers: 40,- Euro (jeweils zuzüglich zum Eintrittspreis)

PEBE-Ausstellung

Fast 40 Jahre lang wurden in Bad Kösen von PEBE Steckbausteine und andere Spielwaren aus Kunststoff produziert. Wie es dazu kam und wie der Betrieb sich über die Jahre entwickelte, das ist ein spannendes Kapitel der Wirtschaftsgeschichte von der Nachkriegszeit bis zum Ende der DDR.

Die Ausstellung zeichnet das Produktionsspektrum der Firma PEBE vom Ende der 1950er Jahre, als die ersten Bausteinkästen auf den Markt kamen, bis in die 1990er Jahre nach.

Sowohl Baukästen in ihrer – heute sehr seltenen – originalen Verpackung als auch Modelle sind zu besichtigen und werden so manchen Erwachsenen an seine ersten Begegnungen mit dem „DDR-Lego“ erinnern.

Hausgeschichte

Modell Romanisches-Haus 1954

Das Romanische Haus ist eines der ältesten erhaltenen Wohn- und Wirtschaftsgebäude Mitteldeutschlands. Seine Erbauung vor über 900 Jahren ging mit der Verlegung des Bischofssitzes von Zeitz nach Naumburg einher. Anfangs diente das Gebäude, dessen Bausubstanz auf die Zeit der Romanik um das Jahr 1100 zurückgeht, den Naumburger Bischöfen als Wirtschaftshof (Grangie) und somit landwirtschaftlichen Zwecken. Der Südteil des Gebäudes wurde vermutlich als Viehstall genutzt, der Nordteil als Wohnung für den Hofverwalter. Erst durch die Schenkung des Naumburger Bischofs Udo I. 1138 ging der Wirtschaftshof in den Besitz des neu gegründeten Zisterzienserklosters Schulpforte über. Zwischen 1150 und 1175 aus Muschelkalkstein errichtet, diente das Gebäude die folgenden Jahrhunderte dem Kloster und später der Landesschule Pforta als Wirtschaftsgebäude mit Stall-, Lager- und Wohnräumlichkeiten.

Paramentenschrank aus dem Kloster Schulpforte - um 1200

Es handelt sich bei dem Gebäude um einen langgestreckten Rechteckbau aus Kalksteinquadern. Bemerkenswert sind vier romanische Entlüftungsluken, drei an der Westseite, eine an der Ostseite sowie das Tympanon über dem alten Eingang (auf der Rückseite des Gebäudes), welches als Erkennungszeichen des Naumburger Bischofs ein romanisches Kreuz im Flachrelief zeigt. Die zugehörigen Wohn- und Wirtschaftsgebäude, u.a. der ehemalige „Schafstall“, wurden im 18. Jahrhundert neu errichtet. Der westliche Teil des ebenfalls aus Kalkstein erbauten Schafstalls, der durch seinen markanten Treppengiebel ins Auge fällt, dient dem Museum heute als weiteres Ausstellungsgebäude. Darin zu sehen ist eine Dauerausstellung zur Puppenmacherin Käthe Kruse.

1950/51 übernimmt die Stadt Bad Kösen das Romanische Haus. Zunächst dient es als Kohlenlager für die städtischen Kurbetriebe, ab 1955 dann als Museumsgebäude. Dafür musste im Vorfeld eine Decke eingezogen werden, zwei Geschosse entstehen. Am 10. Juli 1955 wird das Museum der Stadt Bad Kösen im Untergeschoss des Romanischen Hauses eröffnet, das Obergeschoss wird erst zwei Jahre später erschlossen. Seit der Eingemeindung Bad Kösens 2010 ist das Romanische Haus eine Einrichtung des Stadtmuseums Naumburg. Sowohl die Dauerausstellung als auch die Ausstellung zur Puppenmacherin Käthe Kruse wurden in den letzten Jahren als „low-budget-Projekte“ inhaltlich und gestalterisch überarbeitet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Museumsverwaltung Naumburg (Saale)

Grochlitzer Straße 49
06618 Naumburg (Saale)

+49 3445 703503

post@museumnaumburg.de

Erreichbarkeit

Mo-Fr 08.00 Uhr bis 15.00 Uhr

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