Max Klinger: Ein Handschuh. Opus VI

Max-Klinger-Haus

Jahresausstellung im Max-Klinger-Haus

Die Sonderausstellung im Max-Klinger-Haus zeigt in diesem Jahr mit „Ein Handschuh“ (1881) Klingers bekanntesten und wegweisendsten druckgrafischen Zyklus. In zehn, zum Teil surreal anmutenden Bildern werden die Wünsche und die sich in einen Albtraum wandelnden Ängste eines jungen Mannes geschildert, der auf einer Rollschuhbahn den Handschuh einer jungen Frau an sich genommen hat, die er begehrt. Der Protagonist ist Klinger selbst, der in diesen Blättern eine unglückliche Liebe verarbeitete.

Die Ausstellung präsentiert die 4. Auflage des Zyklus von 1898, die im Vorjahr vom Museumsverein Naumburg für die wachsende Klinger-Sammlung des Stadtmuseums erworben werden konnte. Weitere Exponate verorten das Werk im modernen Berliner Großstadtleben, in dem ab 1876 das Rollschuhlaufen der neueste Trend war, sowie in einer Zeit, in der die sich herausbildenden Wissenschaften das Interesse für Themen wie die Traumdeutung und das Unbewusste weckten. Zu sehen sind neben einem historischen Rollschuhpaar, Fotografien und Publikationen auch Werkreproduktionen von Künstlern wie Max Ernst oder Alfred Kubin, die Klingers Zyklus nachhaltig beeinflusst hat. In vier Audiostationen kommen unter anderem Weggefährten von Klinger zu Wort, die dessen Liaison miterlebt haben oder mit ihm eine spiritistische Sitzung besucht haben.

Zur Ausstellung erscheint das Klinger-Heft 11 mit Texten der Klinger-Expertin Conny Dietrich, welches vom Museumsverein Naumburg e.V. herausgegeben wurde und die Klinger-Schriften-Reihe um ein weiteres Heft bereichert .

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